Long-Covid Betreuung

Eine COVID-Erkrankung kann viele Organe befallen, aber die größte Auswirkung hat die Infektion auf die Lunge. Nach überstandener akuter Erkrankung (2-3 Wochen) kann es noch viele Monate später zu Langzeitfolgen kommen, die oft falsch interpretiert werden. Aus diesem Grund ist es für Post-COVID-Patienten empfehlenswert, nach überstandener Erkrankung regelmäßig zur Kontrolle zu gehen, um eine gezielte Nachbetreuung zu gewährleisten.
Das Coronavirus ist unberechenbar, denn es gibt Infizierte, die keine Beeinträchtigungen aufweisen und Patienten, die schwer erkranken. Das gilt auch bei der Genesung: unabhängig vom Krankheitsverlauf werden viele COVID-19 Patienten nach einer Infektion wieder vollkommen gesund und andere tragen auch Langzeitfolgen davon. Auch wenn es sich bei Ihnen nur um einen leichten Verlauf handeln sollte, sind die Folgen der Erkrankung nicht zu unterschätzen. Oftmals bestehen trotz offensichtlicher Virusfreiheit (kein labortechnischer Nachweis) weiterhin Symptome wie Müdigkeit, Mattigkeit oder Leistungsschwäche, aber auch Beeinträchtigungen wie Atemnot oder chronischer Husten sind nachträglich nachweisbar. Mehrere Studien ergaben, dass bei 75 Prozent der Genesenen sich Lungenfunktionsveränderungen zeigten und bei 50 Prozent eine Verringerung der Atemmuskelkraft.

Was bedeutet Long-COVID?

Bei den meisten Erkrankten kommt es nach 3-4 Wochen COVID-Erkrankung zur völligen Genesung und Symptomfreiheit. Nach NICE 2021 Guideline wird dieser Zeitraum auch Akut-COVID genannt. Leider kommt es bei einigen Erkrankten weiterhin zu einem Krankheitsgefühl auch nach 4-6 Wochen. Dies wird als Long-COVID Syndrom bezeichnet. Der Krankheitsverlauf erfolgt dabei in Wellen, sprich, eine Phase der Besserung ist gefolgt von einer Phase der Verschlechterung. Da es sich um eine kaum erforschte Erkrankung handelt, ist es notwendig, aus anderen Krankheitsbereichen (andere Viruserkrankungen wie Ebstein Barr Virus Erkrankungen oder auch Influenza) diagnostische und therapeutische Strategien abzuleiten.

Nicht optimal

Optimal

Grün: Regeneration
Rot: Belastung
Halten die Symptome länger als 12 Wochen an, wird vom Post-COVID Syndrom gesprochen. Sollte das Erschöpfungsgefühl chronisch länger als 6 Monate anhalten und sind gewisse Kriterien erfüllt, spricht der Arzt von einem Chronic Fatigue Syndrom (CFS) oder auch chronisches Erschöpfungssyndrom genannt.

Wer ist betroffen?

Niemand kann nach einer SARS-COV2 Infektion davon ausgenommen werden, später an einem Long-Covid Syndrom zu leiden. Oftmals sind es junge und sportlich aktive Personen, die nach einer COVID Erkrankung sehr schnell wieder versuchen, alte Leistungsgrenzen zu erreichen und sich dabei nicht genug Regenerationszeit geben.

Zu den klassischen Risikogruppen gehören:

  •  Ältere Menschen über 65 Jahre
  •  Raucher
  •  Übergewichtige (adipös mit BMI > 30)
  •  Vorerkrankte:
  •   KHK, Bluthochdruck, COPD, Asthma, Niereninsuffizienz, Diabetiker, Krebserkrankung
  •   Patienten mit Immunschwäche bzw. Patienten mit immunsupprimierender Therapie (z.B. Rheuma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen)

Der Virus gibt das Tempo vor

Symptome im Rahmen einer COVID Erkrankung

COVID-19 stellt sich in den unterschiedlichsten Symptomen und Krankheitsbildern dar. Nahezu jedes Organ kann infiziert werden, vor allem jedoch die Lunge, das Herz und das Nervensystem. Die Inkubationszeit beträgt 5-6 Tage, jedoch kann man schon vor Anzeichen von Symptomen ansteckend sein. In der akuten Phase können sich Symptome wie Husten, Fieber, Schnupfen, Gliederschmerzen, Geruchs- und Geschmacksverlust zeigen. Weiter wird von Halsschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall gesprochen. In schweren Verläufen kann dann eine Lungenentzündung mit Verschlechterung der Sauerstoffversorgung erfolgen.
Zu den kardiopulmonalen Symptomen zählen beispielsweise Brustschmerzen, hartnäckiger Husten und oft eine erhöhte Herzfrequenz mit teils gefühltem Herzstolpern. Die neurologischen Symptome reichen von anfänglichem Geruchs- und Geschmacksverlust über später auftretenden Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu psychologischen Symptomen wie Angst, Depression und Schlafstörungen.
Im chronischen Verlauf zeichnet sich als Hauptsymptom die überdurchschnittliche Erschöpfung ab, welches bei Erfüllen spezifischer Kriterien von einem Arzt als chronisches Erschöpfungssyndrom diagnostiziert werden kann.

Behandlungs-
möglichkeiten

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt keine klassische Medikation zur Therapie oder Heilung des Long-COVID Syndroms bzw. des chronischen Erschöpfungssyndroms. Sollte der Patient anhaltend Beschwerden wegen einer COVID-19 Erkrankung haben, ist eine interdisziplinäre medizinische Betreuung unbedingt empfohlen.
Auf keinen Fall sollte man versuchen, auf eigene Faust frühere Leistungsgrenzen mit aller Kraft zu erreichen. Dies kann gar zu einer Verschlechterung und Chronifizierung der Beschwerden führen. Der bessere Weg ist, unter der Betreuung eines Arztes dem Virus einfach keine weitere Angriffsfläche zur Schwächung des Körpers zu bieten und durch Ruhe bzw. gezielte therapeutischen Strategien dem Körper den Weg zur Erholung zu ebnen.
Wichtig ist das Bewusstsein des Erkrankten, dass die Symptome schwankend verlaufen können. Es gibt Momente der Besserung und der subjektiven Verschlechterung. Der behandelnde Arzt sollte die Sorgen und Ängste unbedingt ernst nehmen. Nur so kann er den Genesungsprozess unterstützen und in die richtigen Wege leiten.
Die wichtigste Regel bleibt, eine Überlastung zu vermeiden, um auch eine spätere Chronifizierung zu vermeiden. Dabei sollte nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Belastung vermieden werden.
Für den mentalen Frieden können Stress-Kontrollen wie Atemtechnik, Meditation oder Yoga hilfreich sein. Körperliche Überlastung sollte vermieden werden und die Kraft über den Tag und den notwendigen Aufgaben sorgfältig aufgeteilt werden. Zuletzt sollte auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden, so dass kein Nährstoffmangel entsteht.

Selbsthilfe bei Long-COVID

Was kann ich als Betroffener tun, falls ich nach 4 Wochen immer noch Beschwerden habe wegen meiner COVID Erkrankung? Nachstehend finden Sie eine kostenlose PDF mit hilfreichen Tipps auf dem Weg zur Genesung.

Der Weg zurück zur vollen Leistung

Da es eine Zeit dauern kann, bis Post-COVID-Patienten wieder vollkommen fit sind, besteht die Möglichkeit nach einer COVID-Erkrankung sich einer Rehabilitation zu unterziehen, um sich voll und ganz auf das Gesundwerden zu konzentrieren. Die Nachbetreuung hilft Ihnen dabei, schneller gesund zu werden und den Verlauf Ihrer Beschwerden zu beobachten. Gemeinsam mit Ihnen erhebe ich zunächst den Status Ihrer Lunge und entscheide und berate Sie anschließend, welche Therapie am besten für Sie geeignet ist.
Ich möchte Sie auf dem Weg der Gesundung bestmöglich unterstützen, so dass Sie schnellstmöglich wieder in Ihren Alltag zurückkehren können. Ich informiere Sie gerne über medizinisch notwendige Maßnahmen zur Nachbetreuung und schnellen Wiederherstellung Ihres Gesundheitszustandes.
Termin vereinbaren
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram